Ein Bericht aus dem Limmattaler Tagblatt vom 11.07.2021

In der NLB-Heimrunde lief nichts wie geplant – die Limmattaler verloren beide Spitzenspiele und haben kaum mehr Aufstiegschancen.

Der Plan der Schlieremer NLB-Faustballer sah am vergangenen Samstag folgendermassen aus: Mit einem Sieg gegen den zwei Punkte vor ihnen klassierten STV Affeltrangen, den Leader der Ostgruppe, wollten sie die Tabellenspitze übernehmen. Und dann in den verbleibenden beiden Partien in der Schlussrunde Ende August die Thurgauer auf Distanz halten und sich damit für die NLA-Aufstiegsrunde qualifizieren.
Vor dem Spitzenkampf mussten die Schlieremer indes noch gegen den Tabellendritten Elgg-Ettenhausen II ran. Eine aus verschiedenen Gründen machbare Aufgabe. Zum einen wiesen die Thurgauer in der Tabelle sechs Punkte Rückstand auf Leader Affeltrangen auf, zum anderen sind sie nicht aufstiegsberechtigt – die 1. Mannschaft spielt in der NLA – und drittens haben die Schlieremer die Partie in der Hinrunde mit 3:0 gewonnen. Alles klar also?

Der 0:2-Satzrückstand als zu grosse Hypothek
«Die Jungs dürfen nicht nur die zweite Partie gegen Affeltrangen im Kopf haben. Wir müssen erst die Aufgabe gegen Elgg erledigen», meinte Schlieren-Coach Marcel Kunz Minuten vor dem Anspiel in der Sommerhitze. Nun denn, die Aufgabe gegen Elgg-Affeltrangen II erledigten die Schlieremer in keiner Art und Weise zufriedenstellend.
Sie lagen nach zwei Sätzen mit 0:2 hinten, glichen mit einem Zwischenspurt zum 2:2 aus und verloren am Schluss doch noch mit 2:3. «Wir kamen nie in den idealen Rhythmus. Unser Gegner konnte unbeschwert aufspielen, wir jedoch mussten gewinnen», resümierte Kunz nach dem Abpfiff. Den Vorwurf an seine Mannschaft, gedanklich nur beim Spiel gegen Affeltrangen gewesen zu sein, liess er nur bedingt gelten. «Es war in meinen Augen nicht alles schlecht. Aber halt zu wenig wirklich gut.» Klare Worte fand Klubpräsident Daniel Laubi, der sich die Partie im Schatten anschaute:
«Die Spieler standen in den ersten beiden Sätzen total neben den Schuhen.»
Swen Aebersold bei der Niederlage gegen Elgg Ettenhausen II Feld 2021
Emotionaler Moment: Swen Aebersold bei der Niederlage gegen Elgg-Ettenhausen II / Foto Ruedi Burkart

Trotz der 2:3-Pleite wurde Schlierens Partie gegen Affeltrangen doch noch zum grossen Spiel um die Vorherrschaft in der Ostgruppe. Weil Elgg auch gegen den Leader überraschte und mit 3:1 gewann, hätte Schlieren mit einem Sieg punktemässig zu Affeltrangen aufschliessen können. Doch die Limmattaler spielten erneut sehr inkonstant und verloren auch ihre zweite Partie des Tages mit 1:3. Konsequenz: Vor den abschliessenden beiden Meisterschaftsrunden führt Affeltrangen mit 24 Zählern aus 14 Partien vorentscheidend vier Punkte vor Schlieren und Elgg-Ettenhausen II.

Ob Marcel Kunz Coach bleibt, ist noch offen
«Abschliessend darf man sagen, dass wir gute Phasen hatten. Aber das reichte heute nicht für Punkte. Schade, aber jetzt wollen wir versuchen, mindestens den zweiten Rang zu halten», resümierte Schlieren-Coach Kunz am späten Samstagabend. Mit anderen Worten: Heuer spielen die Limmattaler mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht um den Aufstieg in die Nationalliga A.
Mit wem an der Seitenlinie sie im Sommer 2022 erneut Anlauf Richtung Gruppensieg nehmen, ist noch offen. Der 58-jährige Marcel Kunz liess am Samstag durchblicken, dass er nicht abgeneigt ist, noch einmal eine Feldsaison in Schlierens 2.-Liga-Truppe zu spielen.